So erzählst du eine gelungene Geschichte
Anna Morf,
3.7.2024
Tapes ist ein veralteter Begriff, als man noch Audioaufnahmen auf Kassetten mit dem Cutter geschnitten und dann wieder zusammengeklebt hat. Heute brauchen wir den Begriff einfach als Synonym für die Aufnahmen, die wir machen, wenn wir Leute interviewen.
Es gibt zwei Sachen die du auf Tape haben willst:
- Geschichten
- Emotionen
Damit deine Geschichte, zu einer spannenden Geschichte wird, die dein Publikum auch wirklich hören möchte braucht es folgende vier Elemente:
1. Eine Abfolge von Handlungen
Wenn man eine Abfolge von Handlungen hört, möchte man automatisch die nächste hören. Als Beispiel: “Als ich mich mit meinem Rucksack zur Bushaltestelle aufmachte, war es schon später Morgen. Ich stand neben die blaue Abfahrtstafel und stellte meinen Rucksack neben mich auf den sandigen Gehsteig. Ich wartete und schaute auf die Uhr. Aber der Bus kam nicht.” Du willst wissen wie es weitergeht oder?
Und genau deshalb braucht die Geschichte jetzt…
2. Einen Punkt.
Also quasi eine Pointe, woraufhin die Handlungen in der Erzählung hinauslaufen. Die Pointe in dieser Geschichte wäre nun, dass der englische Botschafter die Erzählerin per Anhalter mitnimmt.
3. Details.
Wie schon beim Pitch braucht es auch in einer Geschichte Details. Und zwar solche, welche die Geschichte lebhaft und anziehend machen. Versuche deinen Hörer:innen ein Bild vor Augen zu malen. Beschreibe wie ein Raum aussieht, welche Stimmung in der Luft liegt, was die Personen deiner Geschichte ausmachen usw.
Eine weitere Methode, um deiner Geschichte Details zu geben, ist es Dialoge einzuführen. Zurück zum Beispiel: Ich hielt ein Auto an und fragte den Chauffeur “Können sie mich bitte zum Bahnhof mitnehmen?” Er antwortete ganz gelassen “Na klar!” und fügte ganz nebenbei hinzu: “Das liegt sowieso auf dem Weg zur englischen Botschaft”.
4. Zum Schluss braucht die Geschichte einen Reflektionsmoment.
Wie hat sich die Person bei der Geschichte gefühlt? Welche Emotionen kamen hoch?
“Ich konnte es einfach nicht fassen. Da sass ich nun mit meinen ziemlich verdreckten Wanderkleidern auf dem weissen Lederrücksitz eines Diplomatenautos und führte mit dem englischen Botschafter smalltalk. Das kam mir alles so sureal vor.”
und mit dem letzten Punkt einer guten Geschichte kommen wir auch gerade zu dem zweiten Element, was gute Aufnahmen ausmacht. Nämlich…
Emotionen.
Die emotionalen Momente sind nämlich meistens auch die Momente, welche deinem Publikum am längsten in Erinnerung bleiben.
Aber wie kommst du an diese Emotionen? Wie kommst du an gutes Tape?
Episode 4: HOW TO GET GOOD TAPES, hilft dir dabei!
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